Pfingstgruß

Im Johannesevangelium kündigt Jesus den Heiligen Geist als Beistand (griechisch: den „Parácletos“) an: „Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.“ (Joh 17, 16)
Den Begriff „Paracletos“ können wir auch mit Tröster, Helfer, Anwalt oder Fürsprecher übersetzen. In der lateinischen Pfingstsequenz aus dem 12. Jahrhundert „Veni Sancte Spiritus“ (Komm Schöpfer Geist) rufen wir nach dem Heiligen Geist als dem „Consolator optime“, dem „besten Tröster“.
Wenn eine Mutter ihr Kind trösten will, nimmt sie es in den Arm und sagt damit: „Ich bin bei dir. Ich fühle mit dir, du bist nicht allein.“ Trost kann etwas gut machen, was nicht gut ist. Auch wenn auf diese Weise kein aufgeschlagenes Knie heil wird.

Können wir alle, ob jung oder alt, in Krisenzeiten nicht „den besten Tröster“ gebrauchen? Gottes guten Geist, der uns beisteht, der uns fühlen lässt: Du bist nie allein! Auch wenn uns durch Coronavirus bedingte Sorgen und Einschränkungen noch länger begleiten, finden wir bei uns und in uns den besten Tröster, den wahren Helfer und Fürsprecher, der uns immer neu mit Lebensfreude, Kraft und Mut erfüllt.
Alfred Delp, Jesuitenpater, Mitglied im „Kreisauer Kreis“, der am 2.Februar 1945 in Berlin hingerichtet wurde, schrieb in seinen Aufzeichnungen: „Wenn wir die inneren Quellen nicht finden, helfen uns keine Anspannungen und keine äußere Ruhe. Wo aber der Geist Gottes den Menschen anrührt, da gerät er über seine Maße hinaus, und es ist immer etwas von der heiligen Stille und seligen Ruhe, der erholsamen Ruhe der Gottesnähe, des Domes, der Waldlandschaft, der guten Freundschaft in ihm.“

So wünsche ich uns allen „etwas von der heiligen Stille, der Gottesnähe, der Freundschaft“ mit dem besten Tröster aller Zeiten, nicht nur zu Pfingsten!
Geisterfüllte Pfingsten!
Ihr Lucjan Widz

Herzliche Einladung zu unseren Festgottesdiensten an Pfingsten!