„Seelsorge in neuen Strukturen“ und „Räume für eine Kirche der Zukunft“
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat im Frühjahr 2025 einen Entwicklungsprozess „Kirche der Zukunft“ gestartet und reagiert damit auf die aktuellen Herausforderungen wie Mitgliederverlust, Kostensteigerungen und sinkende Kirchensteuerkraft, sowie Rückgang des pastoralen Personals. Unser neuer Bischof Dr. Krämer und der Diözesanrat, das oberste Leitungsgremium der Diözese, entscheiden in diesen Tagen, wie sich die Pastoral und die Gemeindestruktur verändern wird. Einiges können Sie auf der Homepage der Diözese lesen bzw. auch ein Informationsvideo anschauen: www.kirche-der-zukunft.drs.de.
Die wichtigsten Entscheidungen fallen auf der Ebene der Diözese (im November 2025 und im November 2026 in zwei Sitzungen des Diözesanrats) und betreffen alle 1.020 Gemeinden unserer Diözese in weitreichender Weise. Was genau auf uns zukommen wird, ist leider noch nicht sicher. Wie die neue Struktur der großen Gemeinden bei uns aussehen wird, ist im Moment ein großes Fragezeichen. Es steht nur fest, dass wir die bisherige Selbstständigkeit mit drei KGR-Gremien in unseren Hochsträßgemeinden spätestens bei der nächsten KGR-Wahl 2030 nicht mehr haben werden.
Wir bereiten uns, auf diese Veränderungen, in unserem Ausschuss Zukunft und in den gemeinsamen KGR-Sitzungen der drei KGRs, wie zuletzt am 7. November vor.
Schwerpunkte unserer Beratungen:
- konkrete Schritte: Was müssen wir noch tun, solange wir vor Ort entscheiden können (z.B. dringende Renovierungsmaßnahmen, Reparaturen, Anschaffungen)
- Kommunikation der anstehenden Veränderungen für unsere Gemeindemitglieder bzw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Weiterarbeit mit unserer Vision, um uns für die neue Zeit zu rüsten.
Der diözesane Prozess „Kirche der Zukunft“ beinhaltet auch noch einen weiteren Baustein: „Räume für die Kirche der Zukunft“, mit dem Ziel, unsere beheizten Nutzflächen an Gebäuden (Kirchen ausgeschlossen) um 30 % zu verringern.
Die Kirchengemeinden prüfen dafür ihren gesamten Gebäudebestand innerhalb der jeweiligen Seelsorgeeinheit. Im Ausschuss „Zukunft“ erarbeiten wir pastorale Nutzungskonzepte unter der Leitfrage, welche Räume für eine diakonisch-missionarische Kirche der Zukunft notwendig und sinnvoll sind. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Diözese: www.raeume-kirche-zukunft.drs.de
In den vergangenen Monaten wurden in unserer Seelsorgeeinheit die notwendigen Daten – Gebäudebestand, Nutzflächen, Heizkosten sowie der jeweilige Sanierungsbedarf – erfasst, um im Frühjahr 2026 auf einer soliden Grundlage verantwortungsvolle Entscheidungen treffen zu können. Nach mehreren Beratungsterminen zeichnet sich bereits ab, dass unsere drei Gemeindehäuser (in Ermingen: die Gemeinderäume unter der Kirche) erhalten bleiben können.
Darüber hinaus verfügen wir über einige besondere Immobilien, etwa das denkmalgeschützte Mesnerhaus in Harthausen, das vermietete Pfarrhaus in Ermingen sowie die ehemalige Schwesterwohnung in Eggingen. Diese Gebäude sind für unsere Kirchengemeinden entbehrlich.
In Eggingen plant die Stadt den Neubau eines Kindergartens in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule. Dieses Vorhaben wird auch Auswirkungen auf unsere Einrichtung St. Anna haben. Bis die Fragen zu Bauzeit und künftiger Trägerschaft geklärt sind, werden jedoch noch einige Jahre vergehen und zahlreiche Gespräche erforderlich sein.
Wir laden alle Gemeindemitglieder und Interessierten herzlich zu einer Informationsveranstaltung zu den aktuellen Entwicklungen und zum Stand unserer Vorbereitungen am Sonntag, 18. Januar, um 11.30 Uhr im Gemeindehaus Eggingen ein – im Anschluss an den Gemeindegottesdienst. Bei einer Tasse Kaffee oder Tee möchten wir Ihnen den aktuellen Stand des Prozesses vorstellen und Ihre Fragen, soweit möglich, beantworten.
Bei allen anstehenden Veränderungen und Reformen bleibt die Zukunft unserer kirchlichen Gemeinschaft vor Ort wesentlich vom Engagement der Gläubigen und von der Lebendigkeit des gemeindlichen Lebens abhängig. Auch wenn Wege künftig länger und Zuständigkeiten neu geordnet werden, dürfen wir im Vertrauen darauf leben, dass wir in Gottes Hand geborgen sind (es ist seine Kirche) – und dass es auf unser gemeinsames Tun, Mitwirken und Beten ankommt.
Pfarrer Lucjan Widz mit den Gewählten Vorsitzenden

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