Schwierigkeiten beim Bau des Tanks:

  1. Anfangs war es für Gemeindepfarrer Lukas Mgaya schwierig, freiwillige Arbeiter aus dem Dorf zu finden. Diese wollten zunächst bezahlt werden (was natürlich verständlich ist, denn die Dorfbewohner benötigen Geld, um ihre Familien zu ernähren). Nachdem Pfarrer Mgaya ihnen nochmals erklärt hatte, dass der Tank durch Spenden aus Deutschland finanziert werden würde und deshalb die baulichen Arbeiten von den Dorfbewohnern selbstverständlich umsonst ausgeführt werden müssten, erklärten sich einige bereit, unentgeltlich zu arbeiten.
    In den ersten drei Tagen halfen viele Freiwillige mit, dann wurden es von Tag zu Tag weniger. Dieser Umstand erschwerte den Bau. Nur zwei Personen halfen bis zum Schluss.
  2. Die Rohre, durch die das Regenwasser vom Schuldach in den Tank geleitet wird, wurden unterirdisch verlegt (d.h., das Wasser muss vom Boden aus in den Tank hinaufsteigen). Wir erfuhren hiervon erst nach Fertigstellung des Tanks. Zwar kann das Wasser aufgrund des Drucks im Rohr bis in den Tank fließen, wir haben allerdings die Befürchtung, dass während längeren Regenpausen das Wasser im Rohr verderben und beim nächsten Regenfall den Tank verunreinigen könnte. Laut des Erbauers des Tanks besteht diese Gefahr jedoch nicht. Wir empfahlen Pfarrer Mgaya, die Rohre anders verlegen zu lassen. Ob und wann dies geschehen wird, ist allerdings noch unklar.

Wieso ein Wassertank?

Eine Wasserversorgung des Dorfes in größerem Maßstab ist geplant, konnte aber bisher nicht realisiert werden (siehe die Chronik unten). Der Tank soll lediglich einen ersten kleinen Schritt hin zu einer besseren Wasserversorgung darstellen. Unabhängig davon, wie die zukünftige Hauptwasserversorgung des Dorfs aussieht, sind Regenwassertanks als ergänzende Wasserquelle sinnvoll (z.B. bei Ausfällen der Hauptwasserversorgung und Wasserknappheit). In vielen Regionen Afrikas, besonders in trockenen ländlichen Gegenden, setzten Bevölkerung und Hilfsorganisationen zunehmend auf Regenwassertanks. Beispielsweise unterstützen die Ingenieure ohne Grenzen seit 2008 die tansanische NGO MAVUNO Project beim Bau von Regenwasserzisternen. Werden bestimmte Standards beachtet, gilt das Wasser aus solchen Tanks als relativ sauber (Quelle: Unten verlinktes Tankbau-Manual). In der Regel ist Regenwasser aus Tanks zumindest deutlich sauberer als Oberflächenwasser (z.B. aus Bächen).

Für uns war der Bau des Tanks auch ein Test, wie gut gemeinsame Baumaßnahmen und deren Abrechnung funktionieren.

Als Basis für den Bau des Tanks diente dieses von Fachmännern entwickelte Manual: http://degevuldewaterkruik.nl/assets/uploads/pdf/2018/calabash-en-manual.pdf
Auf Seite 38 wird hier auf Literatur zum Thema Regenwasser sammeln in Afrika verwiesen. In dieser wird insbesondere auf das Thema Hygiene eingegangen. Laut des Manuals verschmutzt Regenwasser während einer längeren Lagerung in einem gut gebauten Tank nicht, im Gegenteil sterben Bakterien mit der Zeit ab.

Der fertige Wassertank